Retten ist Pflicht

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…, denn die Szene geht vor

„Sage JA“, „Mache den Anderen GROß“ sowie „Retten ist Pflicht“ und „Die Szene geht vor“ sind die vier wichtigsten Prinzipien des Improvisationstheaters. Diese Haltung ist auf der Bühne für die Improvisationsschauspieler die zwingende Voraussetzung dafür, dass aus ungeplanten und skurrilen Zwischenrufen unterhaltsame Geschichten werden. Die gleichen Grundsätze sind auch auf der Bühne des Geschäftslebens und insbesondere des Führungsverhaltens sehr hilfreich. Davon hat mich schon vor 10 Jahren das Münsteraner Beratungsunternehmen placebo www.placebo-muenster.de und dessen Geschäftsführer Oliver Pauli überzeugt. Wir arbeiten mit placebo seitdem in vielseitiger Weise zusammen, und zwar bei der Durchführung von offenen Veranstaltungen, bei internen Kommunikationstrainings, bei der Führungskräfteentwicklung und in Kundenprojekten zu Innovation und Führung.

Improtheater ist agil

Die Relevanz der Improprinzipien im Geschäftsleben steigt mit zunehmenden Agilitätsanforderungen.

So wie auf der Improtheaterbühne immer wieder neue Ideen unplanbar hineingeworfen werden, aus denen die Schauspieler in Windeseile eine brauchbare „Story“ formen müssen, so müssen wir im Geschäftsleben zunehmend mit immer neuen Situationen, Kundenanforderungen und Technologien umgehen lernen. Für beide Umgebungen gilt, dass die erfolgreichen Protagonisten ungeplante „Störungen“ als Einladung zu einer neuen Aktion empfinden. Das ist agil.

Die 4 Improprinzipien in der Führungspraxis

In vielen internen Trainings und Veranstaltungen sowie in Projekten und Events mit Kunden haben wir umfassend die Improprinzipien geübt und in unser Intuitionsregister aufgenommen. Mit dem Improprinzip „Sage JA“ verpflichten wir uns, zuzuhören und erst einmal den anderen Recht haben zu lassen. Nur so entsteht Verstehen, worauf später eine gemeinsame Lösung entwickelt werden kann. „Mache den Anderen GROß“ ist eine Haltung gegen die Ausübung von Macht und stattdessen die Verpflichtung, den Partner gut aussehen zu lassen. In der nächsten oder übernächsten Szene kann es dann ja notwendig sein, dass man selbst groß gemacht werden muss. Mit der Grundhaltung von „Retten ist Pflicht“ geht es ebenso darum, sich nicht an den Problemen anderer zu erfreuen, sondern dafür zu sorgen, dass gemeinsam das Ziel erreicht wird und dabei das vierte Prinzip „Die Szene geht vor“ zur Geltung kommt. Die Szene ist auf der Bühne die Geschichte und im Geschäftsleben das Projekt bzw. das gemeinsame Ziel. Persönliche Eitelkeiten wären dabei hinderlich.

Spielerische Verankerung

Diese vier selbstverständlichen und profan anmutenden Prinzipien werden insbesondere dadurch emotional verankert, wenn Menschen in Unternehmen Improvisationstheater anwenden und die Relevanz der Prinzipien auf der Bühne hautnah erleben. In vielen Projekten und Workshops haben wir gemeinsam mit den Profischauspielern von placebo spontane Hobbyschauspielern aus den Unternehmen hochdynamische Szenen aus ihrem Unternehmenskontext spielen lassen. In diesem spielerischen Kontext wird die Relevanz der vier Improprinzipien sehr deutlich und besteht die Chance, dies dann später auch auf den Unternehmenskontext zu übertragen.        

Noch mehr Improprinzipien für unser Führungsleitbild

In einem unserer letzten Führungskräfteworkshops haben wir gemeinsam mit Oliver Pauli von placebo herausgearbeitet, welche weiteren Impro- bzw. Führungsprinzipien neben den vier oben genannten für unser Unternehmen hilfreich sind. Herausgekommen ist

  • Verurteile nicht!
  • Vertraue Dir, dem Kollegen, dem Moment
  • Stimme der Wirklichkeit, die Dein Gegenüber kreiert zu und gib etwas hinzu
  • Wenn das eine gute Idee ist, was kann man daraus machen?
  • Gib Impulse stets verantwortungsvoll
  • Sei neugierig
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  • Alles gilt gleichermaßen für die Theaterszene wie für das Führungsverständnis. Nicht überraschend ist, dass diese Prinzipien sehr gut zu den Grundsätzen einer vertrauensbasierten Unternehmenskultur passen. Somit trägt für uns die intensive Beschäftigung mit dem Improvisationstheater auch zur Stärkung der Unternehmenskultur bei.

Impro erleben

Falls Ihr jetzt ein bisschen auf Improtheater und dessen Übertragbarkeit auf das Geschäftsleben und die Führungspraxis neugierig geworden seid, schaut doch mal bei den placebos rein www.placebotheater.de oder noch besser, besucht eine unserer gemeinsamen offenen Veranstaltungen, z.B. www.sylter-tage.de oder www.businessunusualforum.de. Ich hoffe, wir sehen uns.

In der kommenden Woche werde ich einen weiteren Aspekt von Vertrauenskultur beleuchten und zwar den der Resilienz und des Selbstvertrauens. Ohne Selbstvertrauen der Mitarbeiter keine Vertrauenskultur im Unternehmen. Wie können wir als Führungskräfte aber Selbstvertrauen unserer Mitarbeiter fördern? Dazu habe ich paar Ideen, die ich mit Euch teilen möchte.

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