Managing Disruptive Change

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Forschungsprojekt mit der Fachhochschule Münster

Drei Jahre lang haben wir an einem Projekt der Fachhochschule Münster mitgearbeitet, um Prinzipien und Muster disruptiven Wandels von Geschäftsmodellen zu erkennen und zu beschreiben. Mit diesem Wissen wollen wir einerseits Angreifer mit disruptiven Geschäftsmodellen besser erkennen können und andererseits uns selbst mit disruptiven Geschäftsmodellen neu erfinden können.

Im Laufe des Projektes haben wir 9 Bereiche betrachtet:

  1. Strategie - Mit welcher Strategie wird das weitere Geschäftsmodell geleitet?
  2. Ressourcen - Welche materiellen und immateriellen Inputfaktoren sind für die Leistungserbringung notwendig?
  3. Netzwerk - Welche (meist) externen Interaktionen sind für die Steuerung gemeinsamer Wertschöpfungsprozesse relevant?
  4. Kunden - Wie ist die Kundenschnittstelle ausgestaltet und welche Beziehungen gibt es zum Kunden?
  5. Angebot - Welches Leistungsversprechen wird gegenüber dem Kunden gemacht?
  6. Erlöse - Welche Einnahmequellen unterstützen das gesamte Geschäftsmodell?
  7. Produktion - Wie wird die Leistung innerhalb des Geschäftsmodells erbracht?
  8. Beschaffung - Welche Einsatzfaktoren sind für die Leistungserbringung relevant und wie können diese kostengünstig beschafft werden?
  9. Finanzen - Wie gewährleistet die Steuerungs- und Finanzplanung einen reibungslosen Kapitalfluss?

Die Fragen haben für nahezu alle Unternehmen Gültigkeit. Hochgradig innovative Unternehmen mit disruptiven Geschäftsmodellen finden dazu jedoch sehr ungewöhnliche Antworten, wie die Beispiele von Airbnb, N26, Zalando, Ryanair, Spotify, Udacity, About You, Tesla, Amazon, WeWork, Whylt gezeigt haben.

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden von der Fachhochschule viele Unternehmen in Deutschland befragt, welche Fähigkeiten und Prinzipien notwendig sind, um in Zeiten disruptiver Veränderungen erfolgreich zu sein. Dabei kristallisierten sich folgende Erfolgsfaktoren heraus:

  • dynamische Fähigkeiten, insbesondere die Fähigkeit, Veränderungen am Markt wahrzunehmen, verbunden mit darauf aufbauenden Geschäftsmodellinnovationen
  • ein hoher Digitalisierungsgrad innerhalb des Unternehmens
  • eine proaktive Strategie, die auf Trends und Neuheiten statt auf pure Effizienz fokussiert ist
  • Aufbau und Förderung von Mitarbeitern, die durch autonomes Denken und Handeln die Hoheit über ihre Aktivitäten und Entscheidungen erlangen
  • ernsthafte Unterstützung von Veränderungen durch das Top Management

Mit Neele Petzold und Alexander Schmidt, die im Thema Managing Disruptive Change promovieren, mit Dr. Christian Junker und mit Professor Dr. Thomas Baaken, die ebenfalls im Projekt MaDiC mit uns zusammengearbeitet haben, verbindet uns ein enger und vertrauensvoller Austausch. Viele der Erkenntnisse aus dem MaDiC-Projekt haben wir bei noventum in unsere Innovationspraxis übernommen. In diesem Zusammenhang haben wir gemeinsam mit Neele Petzold und Alexander Schmidt mehrere Innovationsworkshops durchgeführt und dabei einige nützliche und unterhaltsame Methoden genutzt, z.B. Design Sprint, Design Thinking, Value Proposition Canvas, Lego Serious Play u.a.

Mit Abschluss des Projektes haben wir schließlich die noventum Innovation Machine konzipiert. Sie kombiniert die bewährte Form der evolutionären Entwicklung unserer Dienstleistungen entlang unserer Kundenbedürfnisse mit disruptiven bzw, revolutionären Ansätzen zur Entwicklung neuer Geschäftsfelder oder -modelle. Ihr dürft gespannt sein, was aus unserer Innovation Machine in den nächsten Jahren herauskommt. Ein wichtiger und gewünschter Effekt ist dabei auch, dass Mitarbeiter mit Lust auf Gestaltung sich in den Innovationsprozess einbringen können und Verantwortung übernehmen können.

Die Ergebnisse des MaDiC Projektes werden demnächst veröffentlicht. Interessierten lasse ich sie gerne nach Veröffentlichung zukommen. Meine Literaturempfehlungen findet Ihr hier:

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