IT-Fachkräftemangel: Was tun?
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Organisationsentwicklung, People & Culture
novum: Trotz internationaler Finanzmarktkrise ist die Wirtschaft nicht in die Knie gegangen. Der sich schon 2009 abzeichnende Fachkräftemangel ist geblieben und wird jetzt bei anziehender Konjunktur einmal mehr spürbar. Ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, mit attraktiven Rahmenbedingungen ausländische Fachkräfte nach Deutschland zu holen, um die wirtschaftlichen Chancen nicht zu verpassen, die sich bieten?
Frank Petersen: Schon im Jahr 2000 hat noventum consulting als eines der ersten Unternehmen in NRW einen ‚Green Cardy‘ engagiert. Das war eine spannende Erfahrung für alle Beteiligten, die dann durch die IT-Krise beendet wurde. Das ist also eine der vielen Möglichkeiten. Sie hilft aber nicht jedem. Für manche Jobs braucht es neben der technisch-fachlichen Exzellenz auch eine hohe kulturelle und sprachliche Nähe, die nicht jederzeit und kurzfristig „nachgeschult“ werden kann.
novum: Aber noventum ist doch selbst ein internationales Unternehmen. Ist in der IT-Branche weltweit nicht die englische Sprache als Lingua franca ausreichend und etabliert?
Frank Petersen: Wir machen hier sehr unterschiedliche Erfahrungen. Bei den großen Unternehmen in Istanbul z.B. ist speziell die Leitung großer IT-Betriebe international oder international ausgebildet. Hier können gute Leute mit der englischen Sprache sehr weit kommen. In Deutschland ist das anders. IT-Berater, die kein Deutsch können, sind praktisch nicht vermittelbar.
novum: Sie gehen also heute andere Wege?
Frank Petersen: Aus den gerade beschriebenen Gründen: ja. Wir machen viel, um für qualifizierte und erfahrene IT-Spezialisten attraktiv zu sein. Seit Jahren beteiligt sich noventum z.B. erfolgreich beim „Great Place to Work“ Ranking des gleichnamigen Instituts aus Köln. Für das Jahr 2010 haben uns unsere Mitarbeiter zum besten Arbeitgeber Deutschlands in der Kategorie kleiner und mittlerer Unternehmen gewählt. Das ist eine gute Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber der Wettbewerb um gute Leute bleibt hart.
novum: Was tun Sie noch, um Mitarbeiter zu gewinnen?
Frank Petersen: Wir haben gerade aktuell den Spieß einmal umgedreht: noventum bewirbt sich bei seinen zukünftigen Mitarbeitern. Wir haben eine Bewerbung geschrieben.
novum: Wie muss man sich das konkret vorstellen?
Frank Petersen: noventum hat in diesen Tagen eine Broschüre produziert, die konsequent aus der Perspektive eines Bewerbers argumentiert. Wir erklären unseren zukünftigen Mitarbeitern, wer wir sind und warum wir glauben, für gute Leute der beste Arbeitgeber zu sein.
novum: Das klingt lustig!
Frank Petersen: Wir meinen es aber sehr ernst damit! Wir wissen, dass wir um gute Mitarbeiter werben müssen, und da geht es um viel mehr als nur Geld. Und um diese auf sich aufmerksam zu machen, ist es gut, einmal den Blickwinkel zu verändern. Wir versuchen konsequent, neue Wege zu künftigen Mitarbeitern zu finden.
noventum consulting GmbH
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