Habt Ihr eine wirkungsvolle Mission und wenn ja, wie viele?
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Blog, People & Culture
Eine wirkungsvolle Mission zu haben, ist eine Grundvoraussetzung für ein selbstorganisiertes Unternehmen. Schließlich brauchen die Mitarbeitenden ja eine klare Orientierung, wofür das Unternehmen steht, damit Sie ohne Anweisung von oben wissen, was richtig ist. Reicht dazu eine Mission oder brauchen Unternehmen möglichweise mehrere Missionen?
Lasst uns erst einmal den Begriff Mission definieren. Für mich ist die Mission die Daseinsberichtigung des Unternehmens. Sie beantwortet die Frage: „Warum brauchen die Kunden dieses Unternehmen?“ oder noch attraktiver: „Warum braucht unsere Gesellschaft dieses Unternehmen?“ Eine wirkungsvolle Mission sollte diese Fragen beantworten. Gelingt dies, ist eine wichtige Voraussetzung für Selbstorganisation gegeben. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch von „Purpose“ oder vom „WHY“ gesprochen. Unternehmen, die sich bei der Beantwortung dieser Frage schwertun, empfehle ich eine Umkehrung der Frage. Fragt Euch doch mal: „Was würde der Welt fehlen, wenn es Euer Unternehmen nicht gäbe?“ In vielen Fällen findet Ihr auf diese Weise einige wichtige Antworten, aus denen Ihr eine prägnante Mission schmieden könnt. Solltet Ihr jedoch keine gute Antwort finden oder die Antwort nur lauten „gut verdienende Inhaber“ könnte des zukünftig ein Problem werden. Immer mehr Kunden und Mitarbeitende erwarten auf die Frage der Mission eine nutzenorientierte Antwort.
Eine Mission muss jedoch nicht nur sinnstiftend sein, sondern auch prägnant, differenzierend und allgegenwärtig. Dies ist bei Unternehmen, die spezifische Produkte zum Wohle der Menschen entwickeln, leichter als bei Unternehmen mit vielfältigen Dienstleistungen. Ich glaube, dass viele Unternehmen deshalb mehrere Missionen brauchen. Zum einen brauchen sie die Mission, die alle Geschäftsbereiche verbindet und ggfs. ergänzend weitere Missionen selbstorganisierter Geschäftsbereiche, hinter der sich die dort tätigen Mitarbeitenden versammeln können.
Ich möchte das am Beispiel von noventum verdeutlichen. Die Unternehmensmission lautet:
„Wir sind digitale Optimisten. Wir bringen Optimismus in die digitale Arbeitswelt und gestalten IT und Organisation im Sinne der Menschen und zum Nutzen unserer Kunden.“
Zusätzlich hat jeder Geschäftsbereich eine ergänzende Mission, so z.B. der Culture Change Management:
„Attraktive Arbeit ist unsere Mission, strategischer Erfolg unsere Wirkung. Dazu unterstützen wir unsere Kunden bei der systematischen Entwicklung einer Vertrauens- und Leistungskultur, Gestaltung einer agilen Arbeitsorganisation, Nutzung von Kollaborationswerkzeugen, Kompetenz-Entwicklung von Führungskräften und der Projektumsetzung durch fundiertes Changemanagement“.
Die Mission ist Ausgangspunkt für die gesamte Unternehmensführung und -steuerung. Schließlich müssen alle Führungs- und Steuerungsmaßnahmen dazu dienen, die Mission(en) erfüllen zu können. Die Mission ist ein sehr wichtiges Element des Leitbilds, welches den Hauptzweck der Orientierung für alle Mitarbeitenden erfüllen muss. Weitere Kernelemente des Leitbilds sind die Vision, die Werte und Prinzipien bzw. Spielregeln. Während die Mission die aktuelle Daseinsberechtigung des Unternehmens beschreibt, geht es bei der Vision um das Zukunftsbild – gerne in 5 -10 Jahren, bei den Werten um die situationsunabhängigen kulturellen Entscheidungshilfen und bei den Prinzipien bzw. Spielregeln um die faktenbasierten Entscheidungshilfen.
Weitere Impulse insbesondere zur Mission als Bestandteil des Leitbilds als strategischer Kompass bekommt Ihr in dem Webinar am 22. Juni und in meinem Buch zum Ausbruch aus der Komplexitätsfalle. Anmelden zum Webinar könnt Ihr Euch hier: Anmeldung zum Webinar am 22. Juni
Das Webinar wird musikalisch gerahmt von der Jazz- und Soulsängerin Jocelyn B. Smith und dem Saxophonisten Volker Schlott, die uns aus Berlin im Kulturquartier besuchen.
Uwe Rotermund
Chief Empowerment Officer