Digitale Innovationen im Kiepenkerl Valley

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Deutsche Unternehmen nutzen noch bei weitem nicht ihr Potenzial bzgl. der Digitalisierung. Auch ist die Start-Up Kultur in unserem Land und insbesondere in meiner Heimatregion im Münsterland recht schwach ausgeprägt. Beiden Themen hat sich die Landesregierung NRW angenommen und im vergangenen Jahr verschiedene Förderprogramme zur Unterstützung des digitalen Wandels und zur Stärkung von IT-Start-Ups aufgelegt. Eines dieser Programme ist der Aufbau von 6 regionalen digitalen Hubs zur Entwicklung einer Vernetzungs- und Entwicklungsplattform für IT-Anwenderunternehmen, die digitale Lösungen benötigen und hochinnovativen Anbietern bzw. Start-Ups, die diese bieten. In einer beispiellosen Kampagne unter der Leitung der Wirtschaftsförderung Münster konnten in kurzer Zeit eine Vielzahl von Unternehmen mobilisiert werden, die mit einer verbindlichen finanziellen Absichtserklärung die Bewerbung für einen der heißbegehrten 6 Fördertöpfe möglich gemacht haben. Ehrensache, dass noventum auch seine Bereitschaft erklärt, insbesondere da mir die Chancen für die hiesigen Anwenderunternehmen sehr vertraut sind und auch, weil mir die Förderung der regionalen Start-Up Szene im IT-Bereich sehr am Herzen liegt.

 

Das Münsterland ist digitale Zukunftsregion

Im letzten Herbst erhielten wir schließlich die freudige Nachricht aus Düsseldorf, dass das Münsterland eines der begehrten 6 digitalen Hubs mit erheblichen Mitteln des Landes betreiben kann. Die weiteren Hubs werden in Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf und Essen aufgebaut. Eine Riesenchance für unsere Region, die sich gerne auch als Tausendfüßler bezeichnet. Geprägt durch dezentrale Strukturen, mittelständische Unternehmen, „hidden Champions“, eine stabile Wirtschaft, exzellente Universitäten, ein hohes Maß an Vielseitigkeit und durch ein jetzt schon gut vernetztes Business-Öko-System.

 

Die Spinne im digitalen Netz beginnt zu spinnen

Auf diesen fruchtbaren Boden fällt das „Digital Hub münsterLAND“. Vor wenigen Tagen wurde im Rahmen eines kreativen Eröffnungsevents der offizielle Startschuss gegeben. Am Hafenweg 16 an Münsters Kreativkai wurden vom inzwischen gegründeten Verein „Digital Hub münsterLAND“ passende Räumlichkeiten angemietet. Personell ist der Verein mit fünf fest angestellten Mitarbeitern unter der Leitung des sehr erfahrenen und gut vernetzten IT-Profis Tom Malessa ausgestattet. Das Team von Tom Malessa macht sich jetzt auf den Weg, in vielen Einzelgesprächen mit potenziellen Anwendern digitaler Lösungen, mit IT-Start-Ups, mit etablierten IT-Lösungsanbietern und mit vielen Netzwerkpartnern eine Landkarte von Anwendungsanforderungen und digitalen Lösungsideen aufzubauen und ein intelligentes „Matching“ durchzuführen. Des Weiteren baut der Hub in seinen Räumen ein sog. Fab Lab auf, in dem Anwender mit 3D-Druck, Virtual Reality und ähnlichen Technologien experimentieren können. Ein weiterer Beitrag zur Stärkung der regionalen digitalen Wirtschaft ist das Angebot von Trainings und Workshops zur Stärkung der digitalen Kompetenz. Hierzu können in den Räumen auf Kreativkai die Netzwerkpartner des „Digital Hub münsterLAND“ ihr Wissen bzgl. der Entwicklung digitaler Lösungen verbreiten und somit die anderen Mitspieler inspirieren und befähigen.

 

Unser Beitrag auf dem Weg zum Kiepenkerl Valley

Schon in der Vergangenheit hat sich unsere Region durch eine ausgesprochen rege Mitwirkung vieler Beteiligter in diversen Netzwerken, die sich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen, ausgezeichnet. Die Riesenchance des „Digital Hub münsterLAND“ ist jetzt, dass all diese Initiativen stark gebündelt werden können und damit viel Kraft entwickeln können und dass so der Geist des Silicon Valley ins Münsterland getragen wird. Somit arbeiten wir alle an dem Kiepenkerl Valley. Für nicht-Münsterländer: Der Kiepenkerl ist der Bauer, der in traditioneller Kleidung, mit Pfeife im Mund und mit Kiepe (Korb) auf dem Rücken seine Waren auf den Markt bringt, um sie dort feilzubieten. Ich freue mich sehr über diese Chance und werde mich persönlich und mit noventum auf vielfältige Weise einbringen. Ich plane:

  • weiter als Jurymitglied und als Preisgeldgeber den IT-Gründerwettbewerb ERCIS Launchpad unterstützen. Der glückliche Zufall will, dass im Jahr der Gründung des „Digital Hub münsterLAND“ das ERCIS Launchpad sein 10-jähriges Jubliläum feiert. Ich arbeite daran mit, dass das ERCIS Launchpad in 2017 deutlich größer und auffälliger sein wird als in den Vorjahren.
  • mich dafür einzusetzen, dass die Mitwirkenden im „Digital Hub münsterLAND“ an dem IT-Strategiekongress 2022 des IT-Forum Nordwestfalen teilnehmen und dort viele wertvolle Impulse erhalten, siehe www.it-strategie-kongress.de
  • dem „Digital Hub münsterLAND“ anzubieten, der offizielle Partner des Business Unusual Forum 2017 zu werden und damit seinen Mitgliedern mit Sonderkonditionen auszustatten. Im Business Unusual Forum wird in hochinteraktiver Weise gezeigt, wie eine agile Unternehmensorganisation zu erfolgreicher Digitalisierung entwickelt werden kann, siehe www.businessunusualforum.de
  • Impulsvorträge und Workshops zu den Themen „Agilitätsfördernde Unternehmenskultur“ und „Cross-Innovation“ in den Räumen des „Digital Hub münsterLAND“ anzubieten

Sicher werden uns im Laufe der Zeit einige weitere hilfreiche Ideen in den Kopf schießen. Schön, dass es jetzt eine Plattform und engagierte Menschen gibt, die die Digitalisierung in unserer Region energiegeladen voranbringen. Ich wünsche Tom Malessa und seinem Team dabei alles Gute und viel Erfolg.       

In dieser Woche werden die Great Place to Work Preise an die besten Arbeitgeber Deutschlands in Berlin verliehen. Als Great Place to Work Botschafter bin ich natürlich dabei und werde sicher viele gute Ideen einsammeln, die ich dann im nächsten Blog mit Euch teile. Bis dann.

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