Was ist ein Vision Statement?

Ein Vision Statement ist ein zentraler Bestandteil strategischer Unternehmensführung, der die langfristige Zielsetzung und den angestrebten Zustand eines Unternehmens beschreibt. Es formuliert ein inspirierendes Zukunftsbild, das über operative Tätigkeiten hinausweist und Orientierung für strategische Entscheidungen, Mitarbeitermotivation und externe Markenpositionierung bietet. Im Gegensatz zu einem Mission Statement, das die aktuelle Tätigkeit eines Unternehmens beschreibt, richtet sich das Vision Statement auf das „Wohin“ – es beschreibt, was ein Unternehmen in der Zukunft erreicht oder verändert haben möchte.

Ein Workshop mit mehreren Personen, die Ideen auf bunte Haftnotizen schreiben und an einer Wand anbringen, um Konzepte zu strukturieren und gemeinsam weiterzuentwickeln.

Ein überzeugendes Vision Statement wirkt dabei weit über den internen Gebrauch hinaus: Es schafft Identifikation bei Mitarbeitenden, vermittelt Kund:innen und Partner:innen die Werte des Unternehmens und unterstützt gezielt die Entwicklung einer konsistenten Markenidentität. Besonders in dynamischen, von Transformation geprägten Märkten hilft ein klar formuliertes Vision Statement dabei, die strategische Ausrichtung zu schärfen, Prioritäten zu setzen und Innovationen zielgerichtet voranzutreiben. Vision Statements finden sich in erfolgreichen Unternehmen aller Branchen und sind oft Ausdruck einer starken, zukunftsorientierten Unternehmenskultur.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Strategische Orientierung: Ein Vision Statement definiert den langfristigen Kurs und schafft einen klaren Fokus für alle Unternehmensaktivitäten.
  • Mitarbeitermotivation: Es inspiriert und verbindet Mitarbeitende mit einem gemeinsamen Ziel, das über die tägliche Arbeit hinausreicht.
  • Markenidentität: Es stärkt die Positionierung nach außen und macht die Werte des Unternehmens sichtbar.
  • Transformationstreiber: Es unterstützt den Wandel, indem es als Kompass bei Veränderungsprozessen dient.
  • Wettbewerbsvorteil: Unternehmen mit klarer Vision treffen fundiertere Entscheidungen, kommunizieren überzeugender und sind attraktiver für Talente und Partner:innen.

Ein Vision Statement ist damit mehr als nur ein Satz auf Papier – es ist das Zukunftsversprechen eines Unternehmens an sich selbst, seine Mitarbeitenden und die Welt.

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1. Vision Statement verstehen

1.1. Was versteht man unter einem Vision Statement?

Ein Vision Statement beschreibt die langfristige Zielvorstellung eines Unternehmens. Es ist ein prägnanter Satz oder Absatz, der das Zukunftsbild skizziert, das eine Organisation anstrebt. Dabei geht es nicht um operative Maßnahmen, sondern um einen inspirierenden und strategischen Leitstern – ein "Nordstern", der Orientierung bietet und ein gemeinsames Ziel für alle

Mitarbeitenden definiert.

Beispiel aus der Praxis: Ein Start-up im Bereich nachhaltiger Verpackungen könnte eine Vision formulieren wie: „Wir gestalten eine Welt ohne Plastikmüll.“ Diese Vision inspiriert nicht nur die Mitarbeitenden, sondern spricht auch Kund:innen an, die nachhaltige Alternativen suchen.

1.2. Warum ist ein Vision Statement für Unternehmen wichtig?

Ein gutes Vision Statement gibt Ihrem Unternehmen nicht nur Richtung, sondern auch Sinn. Es motiviert intern die Mitarbeitenden, indem es zeigt, wofür ihre tägliche Arbeit langfristig steht. Extern wirkt es identitätsstiftend und stärkt Ihre Marke, indem es klar kommuniziert, was Ihr Unternehmen in der Welt bewirken möchte.

Ein anschauliches Beispiel liefert hier die Vision von Tesla: „Die Beschleunigung des Übergangs zu nachhaltiger Energie.“ Diese Aussage verdeutlicht ein ambitioniertes, gesellschaftlich relevantes Ziel, mit dem sich Mitarbeitende wie auch Kund:innen identifizieren können.

Gerade in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit ist es entscheidend, ein starkes Zukunftsbild zu entwerfen. Ein Vision Statement hilft, strategische Entscheidungen zu treffen, Veränderungsprozesse zu begleiten und Prioritäten zu setzen. Unternehmen, die etwa in der digitalen Transformation stehen, nutzen ihr Vision Statement als verlässlichen Kompass – beispielsweise ein IT-Dienstleister, dessen Vision lautet: „Wir machen Digitalisierung menschlich.“

1.3. Welche Merkmale zeichnen ein gutes Vision Statement aus?

Ein gutes Vision Statement ist zukunftsorientiert. Es beschreibt ein wünschenswertes Zielbild, das in den kommenden fünf bis zehn Jahren erreicht werden soll. Zum Beispiel formuliert ein Lebensmittelhersteller seine Vision als: „Eine gesunde Ernährung für alle zugänglich machen.“ Dies zeigt einen klaren Zukunftsbezug mit gesellschaftlicher Relevanz.

Es ist inspirierend. Ein starkes Statement berührt emotional und motiviert die Mitarbeitenden. Die Vision von IKEA – „einen besseren Alltag für die vielen Menschen schaffen“ – ist dafür ein Paradebeispiel. Sie spricht nicht nur ökonomische Ziele an, sondern auch soziale Verantwortung.

Zudem ist ein gutes Vision Statement klar und verständlich. Es verwendet einfache, aber aussagekräftige Sprache, damit alle im Unternehmen – vom Azubi bis zur Geschäftsleitung – es verstehen und mittragen können.

Weiterhin sollte ein Vision Statement langfristig angelegt sein. Es darf nicht auf kurzfristige Markttrends reagieren, sondern muss den strategischen Kurs über Jahre hinweg stabilisieren. Ein Beispiel: Ein Energieversorger, der sich dem Thema nachhaltiger Energie verschreibt, könnte formulieren: „Wir versorgen Europa bis 2035 vollständig klimaneutral.“

Nicht zuletzt ist es einzigartig. Es reflektiert die Identität und Kultur Ihres Unternehmens – kein Copy-Paste-Statement, sondern ein klares, authentisches Zukunftsversprechen.


2. Unterschiede zwischen Vision und Mission Statement

2.1. Was ist ein Mission Statement und wie unterscheidet es sich vom Vision Statement?

Ein Mission Statement beschreibt den Zweck des Unternehmens im Hier und Jetzt. Es beantwortet die Fragen: Was tun wir, für wen tun wir es und warum tun wir es? Während das Vision Statement das „Wohin“ definiert, fokussiert sich die Mission auf das „Was“ und „Wie“.

Beispiel: Während die Vision eines Unternehmens im Gesundheitswesen lauten könnte: „Ein gesundes Leben für alle Menschen weltweit ermöglichen“, würde die Mission konkretisieren: „Wir entwickeln innovative, bezahlbare Medizintechnologien für den globalen Einsatz.“

2.2. Wie unterscheidet sich ein Vision Statement von einem Mission Statement konkret?

Ein Vision Statement richtet den Blick auf die langfristige Entwicklung des Unternehmens. Es formuliert ein Wunschbild der Zukunft und soll motivieren sowie Orientierung geben. Dabei steht das "Warum" im Mittelpunkt: Warum existiert unser Unternehmen langfristig, was möchten wir in der Welt verändern oder bewirken?

Ein Mission Statement hingegen beschreibt den aktuellen Unternehmenszweck. Es erklärt, was das Unternehmen heute tut, für wen es das tut und welchen Nutzen es dabei stiftet. Es beantwortet die Frage: Was machen wir konkret?

Zusammengefasst lässt sich sagen:

  • Ein Vision Statement ist zukunftsgerichtet und idealistisch. Es zeigt, wohin die Reise geht.
  • Ein Mission Statement ist gegenwartsbezogen und handlungsorientiert. Es zeigt, was heute bereits aktiv getan wird.

Diese Unterscheidung ist nicht bloß theoretisch – sie hat auch konkrete Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation. So kann etwa ein Marketing-Team bei der Formulierung von Werbekampagnen prüfen, ob der Werbeslogan eher zur Mission oder zur Vision passt, und entsprechende Schwerpunkte setzen.

2.3. Warum ist die Unterscheidung zwischen Vision und Mission für mein Unternehmen relevant?

Die klare Trennung von Vision und Mission hilft dabei, Kohärenz und Glaubwürdigkeit im Unternehmensauftritt sicherzustellen. Kund:innen, Partner und auch die eigenen Mitarbeitenden erhalten so eine klare Orientierung: Wofür stehen wir langfristig (Vision) und wie handeln wir heute (Mission)?

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein IT-Start-up mit der Vision „Digitale Inklusion für alle“ könnte als Mission formulieren: „Wir entwickeln barrierefreie Softwarelösungen für Menschen mit Behinderung.“ Diese beiden Aussagen bilden eine starke Einheit, die sowohl intern als auch extern Vertrauen und Identifikation schafft.

Darüber hinaus ist diese Unterscheidung hilfreich, wenn es darum geht, strategische Entscheidungen zu treffen. Investitionen, Projekte oder neue Partnerschaften lassen sich gezielter bewerten, wenn klar ist, ob sie zur Mission (also zur heutigen Arbeitsweise) oder zur Vision (zur zukünftigen Zielsetzung) passen. Unternehmen, die ihre Vision und Mission klar voneinander abgrenzen und zugleich aufeinander abstimmen, haben so einen entscheidenden strategischen Vorteil.


3. Komponenten eines inspirierenden Vision Statements

3.1. Welche Bestandteile gehören in ein wirkungsvolles Vision Statement?

Ein wirkungsvolles Vision Statement setzt sich aus mehreren sorgfältig gewählten Komponenten zusammen, die gemeinsam ein inspirierendes Zukunftsbild für Ihr Unternehmen zeichnen:

Erstens sollte das Statement Emotionen ansprechen. Ein bloß sachlicher Satz bleibt selten im Kopf. Ein emotional formuliertes Ziel hingegen verankert sich tief im Bewusstsein der Mitarbeitenden und Stakeholder. Beispiel: Ein Unternehmen im Bildungssektor könnte sagen: „Wir schaffen Zukunft durch Bildung – für alle.“ Das spricht nicht nur den Verstand, sondern auch das Herz an.

Zweitens vermittelt ein gutes Vision Statement ein klares Bild der Zukunft. Es bleibt nicht vage, sondern skizziert greifbar, was das Unternehmen erreichen will. So vermeidet es Missverständnisse und motiviert zur Umsetzung. Ein Tech-Unternehmen etwa könnte formulieren: „Wir vernetzen die ganze Welt durch intuitive Technologien.“

Drittens benennt das Statement ein gemeinsames Ziel, das alle Mitarbeitenden im Unternehmen mittragen können. Dieses Ziel verbindet Führungskräfte und Teams auf allen Ebenen. In der Praxis bedeutet das beispielsweise, dass ein mittelständisches Logistikunternehmen mit einer Vision wie „Wir bewegen Europa – intelligent, grün und fair“ gemeinsame Identifikation schafft.

Viertens spiegelt ein gelungenes Vision Statement die Werte der Organisation wider. Es macht deutlich, wofür Ihr Unternehmen steht. Ob es um Innovation, Nachhaltigkeit, Fairness oder Kundenorientierung geht – die Werte müssen sich in der Vision wiederfinden. Beispiel: „Wir gestalten Energie neu – für eine lebenswerte Zukunft unserer Kinder.“

Und schließlich muss das Vision Statement realistisch und zugleich ambitioniert sein. Eine unrealistische Vision wirkt unglaubwürdig, eine zu zurückhaltende bleibt wirkungslos. Eine gute Balance ist entscheidend. Unternehmen wie SpaceX zeigen mit der Vision „Menschen multiplanetar machen“, wie man ambitionierte Ziele formuliert, ohne die Bodenhaftung zu verlieren.

3.2. Welche Vision Statements bekannter Unternehmen dienen als erfolgreiche Beispiele?

Die folgenden Beispiele zeigen, wie einprägsame Vision Statements aus unterschiedlichen Branchen wirken können:

  • LinkedIn: „Create economic opportunity for every member of the global workforce.“ – Diese Vision spricht eine globale Zielgruppe an und zeigt ein starkes gesellschaftliches Engagement.
  • IKEA: „To create a better everyday life for the many people.“ – Schlicht, verständlich und gleichzeitig kraftvoll. Diese Vision vermittelt soziale Verantwortung, Bodenständigkeit und Kundennähe.
  • Google: „To organize the world’s information and make it universally accessible and useful.“ – Ein visionäres Ziel, das zugleich sehr klar definiert ist. Google bleibt damit seinem Kerngeschäft treu und zeigt, wie groß gedacht werden kann.

Diese Vision-Statement-Beispiele zeigen, wie Unternehmen durch klare Sprache, emotionales Storytelling und Zielorientierung weltweit Menschen bewegen und Mitarbeitende motivieren.

3.3. Wie kann ein Workshop helfen, eine gemeinsame Vision im Unternehmen zu definieren?

Ein Workshop zur Entwicklung des Vision Statements bietet den idealen Rahmen, um Kreativität, Teamarbeit und Strategie zusammenzubringen.

In einem solchen Workshop können Führungskräfte und Mitarbeitende in einer strukturierten Umgebung über die langfristigen Ziele und Werte des Unternehmens diskutieren. Dabei geht es nicht nur darum, einen Satz zu formulieren, sondern eine geteilte Vorstellung von der Zukunft zu entwickeln.

Eine Brainstorming-Sitzung zu Beginn hilft, unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen. Zum Beispiel kann ein Unternehmen in der Baubranche gemeinsam mit Mitarbeitenden aus Planung, Bauleitung und Kundenservice darüber nachdenken, wie das Bauen der Zukunft aussehen soll – und daraus die Vision „Wir bauen Lebensräume mit Zukunft“ entwickeln.

Durch interaktive Formate wie Gruppenarbeiten, Feedback-Loops und Visualisierungen entsteht eine lebendige Diskussion, in der nicht nur Führungskräfte das Wort haben. Mitarbeitende erleben, dass ihre Ideen gefragt sind – das erhöht die Identifikation mit dem späteren Ergebnis.

Am Ende steht nicht nur ein Satz auf dem Papier, sondern ein tiefes Verständnis der gemeinsamen Richtung, das als Grundlage für alle weiteren Schritte im Leitbildprozess dient.


4. Erstellung eines effektiven Vision Statements

4.1. Wie erstellt man ein überzeugendes Vision Statement Schritt für Schritt?

Die Entwicklung eines Vision Statements folgt einem klaren, aber kreativen Prozess. Hier die wichtigsten Schritte – praxisnah erklärt:

Analyse der Unternehmenswerte und langfristigen Ziele

Zu Beginn steht die Bestandsaufnahme. Welche Werte sind uns wichtig? Wo sehen wir unser Unternehmen in fünf oder zehn Jahren? Eine HR-Beratung könnte hier reflektieren, dass sie Diversity, Digitalisierung und Menschzentrierung als Kernthemen der Zukunft sieht.

Beteiligung von Führungskräften und Mitarbeitenden

Die Entwicklung eines Vision Statements ist kein Top-down-Projekt. Es ist entscheidend, dass unterschiedliche Perspektiven einbezogen werden. Ein agiler Workshop mit Vertretern aller Abteilungen kann hier wertvolle Impulse liefern.

Brainstorming zu Zukunftsbildern

Was ist unsere Wunschzukunft? Wo wollen wir wirklich hin? Dabei helfen Fragen wie: Welche Probleme wollen wir gelöst haben? Was soll man in zehn Jahren über unser Unternehmen sagen? Antworten darauf liefern das Rohmaterial für das spätere Statement.

Verdichtung zu klaren Aussagen

Aus der Fülle an Ideen gilt es, zentrale Themen zu identifizieren und sprachlich zu verdichten. Hier zahlt sich die Arbeit mit professionellen Moderator:innen oder Textspezialist:innen aus, die helfen, den Kern zu finden.

Formulierung in präziser, inspirierender Sprache

Die Vision muss verständlich, emotional und gleichzeitig strategisch sein. Beispiel: „Wir ermöglichen Menschen weltweit einen besseren Alltag durch intelligente Technologie.“

Testen auf Verständlichkeit und Wirkung

Geben Sie die Vision in Workshops, Teammeetings oder über interne Kommunikationskanäle zur Diskussion frei. Reaktionen und Fragen geben wertvolle Hinweise zur Optimierung.

Verankerung in der Unternehmensstrategie

Ein Vision Statement wirkt nur, wenn es auch gelebt wird. Es sollte fester Bestandteil strategischer Entscheidungen, externer Kommunikation und interner Leitbilder sein.

4.2. Was sind Best Practices bei der Formulierung eines Vision Statements?

Einige erprobte Best Practices helfen dabei, das Vision Statement auf den Punkt zu bringen:

  • Verwenden Sie keinen Fachjargon. Eine Vision muss auch von Menschen verstanden werden, die nicht täglich mit den Fachbegriffen Ihres Unternehmens arbeiten.
  • Nutzen Sie bildhafte Sprache. Formulierungen wie „Wir gestalten eine Zukunft ohne Hunger“ sind einprägsamer als abstrakte Begriffe wie „Versorgungsoptimierung“.
  • Halten Sie das Statement kurz und prägnant – idealerweise in ein bis zwei Sätzen. Ein langer Text verliert schnell seine Wirkung.
  • Stimmen Sie das Statement mit Ihrer Marke und Ihrer Mission ab. Es darf nicht im Widerspruch zu anderen Unternehmensbotschaften stehen.
  • Holen Sie Feedback ein, bevor Sie das Statement final veröffentlichen – idealerweise abteilungsübergreifend und in mehreren Iterationen.

Beispiel aus der Praxis: Ein Unternehmen aus der Reisebranche hat seine ursprüngliche Vision „Wir sind die Nummer eins in Europa“ überarbeitet zu: „Wir schaffen unvergessliche Reiseerlebnisse für jeden.“ Das neue Statement ist deutlich emotionaler und kundenorientierter – und hat in Umfragen wesentlich besser abgeschnitten.

4.3. Wie lässt sich ein Vision Statement testen und bei Bedarf anpassen?

Auch ein Vision Statement ist nicht in Stein gemeißelt. Um seine Wirkung zu testen, bieten sich folgende Maßnahmen an:

  • Feedbackrunden mit Mitarbeitenden: Organisieren Sie Diskussionsformate, in denen Teams das Statement aus ihrer Sicht reflektieren. Wird die Vision verstanden? Wird sie als motivierend empfunden?
  • Anwendung im Alltag beobachten: Taucht das Statement in Gesprächen, Präsentationen oder Projektzielen auf? Wird es zitiert oder ignoriert? Diese Signale helfen bei der Einschätzung.
  • Resonanz bei Kund:innen prüfen: Wenn Sie Ihr Vision Statement auch nach außen tragen, achten Sie auf Reaktionen in sozialen Medien, auf Veranstaltungen oder im Vertriebsgespräch.
  • Anpassung bei Relevanzverlust: Ändern sich Marktbedingungen, gesellschaftliche Erwartungen oder die Unternehmensstrategie wesentlich, kann es sinnvoll sein, das Vision Statement weiterzuentwickeln. Dabei sollte jedoch der Kern erhalten bleiben – das übergeordnete Ziel bleibt bestehen, auch wenn die Formulierung aktualisiert wird.

Unternehmen, die ihr Vision Statement regelmäßig reflektieren und weiterentwickeln, bleiben anschlussfähig – sowohl für neue Mitarbeitende als auch für ein dynamisches Marktumfeld.


Wenn wir auch für Sie tätig werden können, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

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Eva Finke
Business Development Manager
+49 2506 93020


5. Beispiele für erfolgreiche Vision Statements

5.1. Welche erfolgreichen Vision Statements gibt es in verschiedenen Branchen?

Erfolgreiche Unternehmen aller Branchen setzen auf starke, klare Vision Statements. Diese fungieren nicht nur als internes Leitbild, sondern auch als kraftvolles externes Kommunikationsinstrument. Hier einige prägnante Beispiele:

  • Google: „To organize the world’s information and make it universally accessible and useful.“ Dieses Statement macht deutlich, dass Google die gesamte Welt im Blick hat – und dass der Nutzen für die Nutzer:innen im Mittelpunkt steht.
  • Patagonia: „We’re in business to save our home planet.“ Dieses Statement spricht eine tief verankerte Haltung an und zeigt, dass das Unternehmen sich über den reinen Profit hinaus mit seiner gesellschaftlichen Verantwortung identifiziert. Für Konsument:innen mit Nachhaltigkeitsbewusstsein ist dies ein starkes Signal.
  • Airbnb: „Belong anywhere.“ In nur zwei Wörtern bringt Airbnb ein Gefühl der Zugehörigkeit und globalen Verbindung zum Ausdruck – eine emotionale Vision, die den Markenkern exakt trifft.
  • Microsoft: „To empower every person and every organization on the planet to achieve more.“ Diese Vision transportiert ein Empowerment-Versprechen, das sich auf alle Zielgruppen bezieht – unabhängig von Branche, Alter oder Herkunft.

Diese Vision-Statement-Beispiele zeigen: Klarheit, Emotionalität und Ambition sind universelle Erfolgsfaktoren, egal ob in Tech, Handel oder Nachhaltigkeit.

5.2. Was können Unternehmen aus diesen Vision Statement Beispielen lernen?

Unternehmen, die erfolgreiche Vision Statements studieren, erkennen einige gemeinsame Prinzipien, die sich in der Praxis bewährt haben:

  1. Kürze ist Stärke. Ein gutes Vision Statement kommt ohne lange Erklärungen aus. Es braucht keine 300 Wörter, sondern eine starke Botschaft. So wird es merkfähig, zitierfähig und kann in jeder Präsentation oder auf der Website sofort wirken.
  2. Konkrete Bilder bleiben im Kopf. Visionen, die mit bildhafter Sprache arbeiten – wie „die Welt vernetzen“, „das Zuhause unseres Planeten retten“ oder „Information zugänglich machen“ – sind einprägsamer als abstrakte Formulierungen. Ein Beispiel: Statt „Wir optimieren Prozesse“ lieber „Wir befreien Menschen von unnötiger Bürokratie.“
  3. Emotion und Haltung wirken. Vision Statements, die klar machen, wofür ein Unternehmen steht, schaffen Vertrauen. Eine klare Haltung zu Themen wie soziale Gerechtigkeit, Bildung oder nachhaltige Energie wirkt überzeugender als leere Floskeln.
  4. Werteorientierung überzeugt. Wenn sich die Kernwerte Ihres Unternehmens – z. B. Innovation, Transparenz oder Respekt – in der Vision wiederfinden, entsteht Glaubwürdigkeit. Ein Unternehmen, das sich als Arbeitgebermarke positionieren will, kann etwa sagen: „Wir schaffen einen Arbeitsplatz, an dem Menschen wachsen, gestalten und sich zuhause fühlen.“

Diese Erfolgsfaktoren lassen sich adaptieren – auch für kleinere Unternehmen oder Organisationen mit lokaler Ausrichtung. Entscheidend ist: Die Vision muss zum Unternehmen passen.

5.3. Wie holt man effektiv Feedback vom Team zum Vision Statement ein?

Ein gutes Vision Statement entsteht nicht am Reißbrett – es muss gelebt werden. Deshalb ist das Feedback der Mitarbeitenden entscheidend. So gehen Sie effektiv vor:

  • Anonyme Umfragen: Geben Sie dem Team die Möglichkeit, das Statement zu bewerten. Fragen Sie: „Wird die Vision verstanden? Motiviert sie dich?“ Das hilft, ehrliches Feedback zu erhalten – insbesondere von introvertierten Mitarbeitenden.
  • Feedbackrunden in Teams: Diskutieren Sie das Statement in kleinen Gruppen. Lassen Sie die Kolleg:innen in eigenen Worten beschreiben, was sie verstehen – das zeigt, ob die Botschaft angekommen ist.
  • Workshops mit interaktiven Elementen: Nutzen Sie digitale Whiteboards oder Post-it-Wände, um Vorschläge, Fragen und Wünsche sichtbar zu machen. So entsteht ein gemeinsamer Prozess.
  • Offene Feedbackkultur etablieren: Laden Sie aktiv zur Kritik ein – nicht nur beim ersten Entwurf, sondern auch später, wenn sich Marktumfeld oder Strategie ändern. Feedback sollte als kontinuierlicher Prozess verstanden werden, nicht als einmalige Pflichtübung.

Ein Beispiel: Ein Energieunternehmen, das sein Statement „Energie für eine bessere Zukunft“ getestet hat, erhielt von jungen Mitarbeitenden den Vorschlag, konkreter auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität einzugehen. Das Unternehmen reagierte und ergänzte: „Wir versorgen Europa bis 2035 klimaneutral – für die Zukunft kommender Generationen.“


6. Zukunftsvisionen entwickeln

6.1. Welche Rolle spielen Vision Statements in der strategischen Zukunftsplanung?

Ein Vision Statement ist ein zentrales Instrument jeder langfristigen Strategieplanung. Es definiert nicht nur ein Ziel, sondern beeinflusst aktiv, wie Ihr Unternehmen Entscheidungen trifft, Investitionen bewertet und Innovationen anstößt.

Im Alltag zeigt sich das beispielsweise so: Wenn ein Unternehmen in seinem Vision Statement festlegt, dass es die führende Plattform für digitale Zusammenarbeit werden möchte, dann wird bei neuen Produktentwicklungen konsequent geprüft, ob sie dieses Ziel unterstützen. Tools, Projekte und Kooperationen, die nicht auf die Vision einzahlen, werden kritisch hinterfragt.

Zudem ermöglicht die Vision eine klare Priorisierung: Ressourcen werden gezielter eingesetzt, weil alle im Unternehmen wissen, in welche Richtung sie gemeinsam steuern. Strategische Pläne, Quartalsziele und Investitionsentscheidungen lassen sich so einfacher legitimieren und kommunizieren.

Langfristig sorgt das Vision Statement für Konsistenz und Orientierung – auch wenn kurzfristige Marktveränderungen für Unruhe sorgen. Die Vision ist das stabile Fundament, auf dem sich Wandel sinnvoll gestalten lässt.

6.2. Wie lassen sich nachhaltige Ziele durch ein Vision Statement unterstützen?

Immer mehr Unternehmen wollen nachhaltige Ziele in ihre Strategie integrieren – doch nur wenige formulieren dies klar in ihrem Vision Statement. Dabei ist genau das ein starkes Zeichen der Glaubwürdigkeit.

Ein Unternehmen, das zum Beispiel „eine Wirtschaft im Einklang mit der Natur“ anstrebt, sendet eine klare Botschaft: Nachhaltigkeit ist kein Add-on, sondern Teil der DNA. Das beeinflusst nicht nur die Außenwahrnehmung, sondern auch das Verhalten nach innen – vom Einkauf über die Lieferkette bis zum Employer Branding.

Ein Praxisbeispiel: Ein Softwareunternehmen für die Energiebranche hat seine Vision von „smarter Energienutzung“ ergänzt durch den Zusatz: „…und dabei den CO₂-Fußabdruck unserer Kunden halbieren.“ Das gibt dem Thema Nachhaltigkeit konkrete Relevanz und Messbarkeit.

Ein Vision Statement mit Nachhaltigkeitsfokus hilft zudem, junge Talente zu gewinnen, die zunehmend auf Werte und gesellschaftliche Wirkung achten. Gleichzeitig signalisiert es Partnern und Investor:innen: Dieses Unternehmen denkt langfristig und verantwortungsvoll.

6.3. Wie integriert man ein Vision Statement wirkungsvoll in die Unternehmensstrategie?

Ein Vision Statement entfaltet nur dann seine volle Wirkung, wenn es tief in die Strategie integriert wird. Dazu braucht es mehr als ein Plakat im Eingangsbereich:

  • Strategie-Workshops: Stellen Sie das Vision Statement in den Mittelpunkt strategischer Planungen. Fragen Sie: „Welche Ziele unterstützen unsere Vision konkret?“ Das verankert die Vision in der strategischen Denke.
  • Interne Kommunikation: Die Vision sollte regelmäßig in Meetings, Projektbriefings oder Mitarbeitermagazinen auftauchen. Führungskräfte sind dabei wichtige Multiplikatoren. Ein Beispiel: Ein CEO beginnt Quartalsupdates stets mit einem Bezug zur Vision – das schafft Orientierung.
  • Mitarbeiterziele und KPI-Systeme: Verknüpfen Sie persönliche Ziele mit der Vision. Wenn Mitarbeitende wissen, wie ihre Arbeit zur Zukunft des Unternehmens beiträgt, steigt das Engagement. Beispiel: „Dein Projekt hilft uns, unser Ziel der digitalen Inklusion zu erreichen.“
  • Externe Kommunikation und Marke: Zeigen Sie Ihre Vision auf der Website, in Präsentationen, Broschüren und Social Media. Ein Vision Statement ist auch ein starkes Tool im Employer Branding und in der Kundenansprache.
  • Messbarkeit und Controlling: Leiten Sie aus der Vision messbare Meilensteine ab. So vermeiden Sie, dass die Vision zur leeren Worthülse wird, und stärken die strategische Steuerung.

Fazit:

Nur wenn die Vision aktiv gelebt und mit konkreten Maßnahmen hinterlegt wird, entwickelt sie ihre volle Kraft – für Ihre Mitarbeitenden, Ihre Organisation und Ihre Zukunft.

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