Orientierung für die Outsourcing-Praxis
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IT & Management Consulting, IT-Sourcing
Die erste internationale Norm für Outsourcing DIN ISO 37500 gibt auch KMUs Sicherheit
Beim Outsourcing schieden sich lange Zeit die Geister: Die Großen unter den Unternehmen verschafften sich mit der Auslagerung von Funktionen Luft für ihr Kerngeschäft. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) scheuten dagegen diesen Schritt. Mangelnde Outsourcing-Erfahrung, die Sorge um ihre geschäftskritischen Daten, die Angst vor Intransparenz und Abhängigkeit hinderte viele daran, Aufgaben an Dritte zu übergeben. Die nun auch in deutscher Sprache erschienene erste internationale Norm für das Themenfeld – die DIN ISO 37500 „Leitfaden Outsourcing“ – standardisiert den Prozess der Auslagerung. Von der Analyse der Outsourcing-Strategie über die Dienstleisterauswahl und Transition/Transformation bis zum Betrieb sind alle Faktoren berücksichtigt. Somit erleichtert die Norm jetzt auch kleineren und mittleren Unternehmen den sicheren Zugang zu diesem Geschäftsfeld. Grundsätzlich profitieren alle von der neuen Norm, unabhängig von Unternehmensgröße und Wirtschaftsbranche.
Die von 21 Länderorganisationen erarbeitete international gültige Norm bietet für alle Formen von Organisationen allgemeingültige Vorgehensbeschreibungen und Handreichungen für die Durchführung von Auslagerungsvorhaben. Neben den terminologischen Grundlagen enthält sie typische Konzepte, um das gemeinsame Verständnis der involvierten Parteien zu verbessern. Dabei stellt sie allgemein akzeptierte Beispiele aus der Praxis dar, die für das Management des Outsourcing Lifecycle verwendet werden können.
Die neue Norm deckt die wesentlichen Phasen, Prozesse und Governance-Aspekte im Outsourcing-Prozess ab. Unabhängig von Industrie- oder Handelssektor zeigt sie kritische Erfolgsfaktoren sowie Inputs und Outputs in jeder Phase auf. Schwerpunkte sind:
- Förderung guter Governance im Outsourcing-Prozess
- Flexibilität von Outsourcing-Vorhaben unter Berücksichtigung sich ändernder Geschäftsanforderungen
- Risikomanagement im Rahmen von Outsourcing
- Förderung nachhaltiger Geschäftsbeziehungen
- Vorgehensmodell von der Idee bis zur Umsetzung
und Betrieb
Für die Norm ist der Arbeitsausschuss „Outsourcing“ beim DIN zuständig. Sie ist im Beuth Verlag erschienen. noventum consulting hat von Beginn an die Entstehung der Norm aktiv gestaltet. Frank Wübken, Service Manager und Management Consultant IT-Sourcing bei noventum, hat in verschiedenen Rollen die internationale Arbeitsgruppe mitgetragen. Zuletzt war er von 2013 bis 2015 als Head of Delegation der deutschen Delegation aktiv.
„noventum ist seit vielen Jahren mit dem Beratungsthema IT-Outsourcing befasst. Wir haben in jedem einzelnen Aspekt des Sourcing-Lebenszyklus unsere ausführlichen Erfahrungen gemacht. Da war es gewissermaßen Ehrensache, dass wir diese Erfahrung der internationalen Arbeitsgruppe zur Verfügung stellen wollten“, so Frank Wübken. „Natürlich ist so ein anspruchsvoller Normfindungsprozess auch immer eine Chance, im Austausch mit anderen Experten die eigenen Kenntnisse zu vertiefen. Und das nützt nicht zuletzt unseren Kunden, die mit uns einen erfahrenen Partner an ihrer Seite haben, der auch im internationalen Sourcing-Geschäft sattelfest ist.“
Die zunehmende Internationalisierung des Sourcing-Marktes ist oft für Unternehmen aus dem KMU-Bereich eine besondere Hürde. Beginnend mit einfachen Sprachproblemen sind die internationalen Gepflogenheiten, die besonderen Governance-Anforderungen wie auch die fehlende Prozesssicherheit Anlass für große Zurückhaltung in Sourcing-Fragen. Hier wird die DIN ISO 37500 „Leitfaden Outsourcing“ eine erste grundlegende Sicherheit schaffen können.
Auch in der Zusammenarbeit mit Sourcing-Beratern kann die Norm wie ein Handbuch genutzt werden. „Das verantwortliche Management bekommt gewissermaßen seine Kompetenz zurück, die wichtigen Entscheidungen für das eigene Unternehmen verantwortlich selbst fällen zu können. Das ist schon eine große Hilfe, wenn man betrachtet, wie sehr gerade IT in großem Stil vom Sourcing-Markt betroffen ist. Sourcing ist bei jeder IT-Strategiefindung immer eine Option, sei es als Outsourcing, als Teil-Outsourcing oder auch im Sinne einer Rückholung der IT ins eigene Unternehmen. Mit der DIN ISO 37500 „Leitfaden Outsourcing“ gibt es nun einen Begriffs- und Handlungskodex, mit dem man arbeiten kann“, so Frank Wübken.
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