Compleo übernimmt innogy eMobility Solutions GmbH und schließt Integration erfolgreich ab
noventum consulting unterstützt compleo bei Post Merger Integration von IT und HR sowie der Entwicklung eines Target Operating Model
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IT & Management Consulting, IT M&A, Post Merger Integration
Ende Oktober 2021 hat die Compleo Charging Solutions AG mit dem Energiekonzern E.ON einen Vertrag über den Erwerb der innogy eMobility Solutions GmbH abgeschlossen. Dieser schließt die Übernahme der gesamten Belegschaft sowie sämtlicher Kundenbeziehungen der ieMS sowie der Tochtergesellschaft von ieMS im Vereinigten Königreich ein. Die Konsolidierung als 100%-ige Tochtergesellschaft läuft seit dem 01.01.2022. Damit setzt Compleo die Integration der ieMS und ihrer Software-Services für Elektromobilität in die Compleo Gruppe in die Tat um. Berater der noventum consulting GmbH aus Münster unterstützen den Prozess durch Steuerung und Koordination der IT & HR Post Merger Integration sowie bei der Entwicklung eines Target Operating Model.
Fusionen und Übernahmen sind im Energie-Geschäft strategische Entscheidungen
Die Compleo Charging Solutions AG ist einer der führenden Komplettanbieter für Ladetechnologie in Europa. Mit seinen Ladetechnologien und Ladestationen, der entsprechenden Software und einem Rundumservice für Planung, Installation, Wartung und Service unterstützt Compleo seine Geschäftskunden. Dazu zählen neben Aldi, Allego, Clever, E.ON, EWE Go, Daimler und Siemens mehr als 300 Stadtwerke in Deutschland. Seit 2009 am Markt, hat Compleo von Beginn an auf Wachstum gesetzt und beschäftigt heute mehr als 550 Mitarbeitende. Das börsennotierte Unternehmen hat 2021 durch die Übernahme der wallbe GmbH und 2022 durch den Kauf der innogy eMoblity Solutions GmbH seine Marktsituation als Komplettanbieter ausgebaut und ist weiter auf Wachstumskurs, aktuell durch die Gründung einer eigenen Organisation für Softwareentwicklung und -betrieb im Bereich der Elektromobilität. Erklärtes Unternehmensziel von Compleo ist der kontinuierliche Fokus auf Technologieführerschaft verbunden mit einem Produktionsausbau in Deutschland und einer Wachstumsstrategie auf europäischer Ebene.
Vor der Übernahme schafft die Due Diligence Sicherheit
Der Kauf und die Neugründung von Unternehmen ist für die Wachstumsstrategie von Compleo ein wichtiger Baustein. In der konkreten Umsetzung bringen diese Wachstumsschritte gerade auch für die IT große Herausforderungen mit sich. Anpassung und Weiterentwicklung der IT-Architektur werden zur anspruchsvollen Daueraufgabe.
Nachdem 2021 die Übernahme der wallbe GmbH auch technisch mit eigenen Ressourcen bewältigt werden konnte, war im Fall der innogy Fusion schnell klar, dass schon vor Vertragsabschluss ein erfahrener PMI-Experte den Prozess begleiten sollte.
»Wir haben für die Due Diligence einen strategischen Partner gesucht, der neben der notwendigen Erfahrung auch die entsprechenden Konzepte und Vorgehensweisen mitbringen sollte. Mit noventum haben wir diesen Partner gefunden. Auch die Zusammenarbeit in der anschließenden Post Merger Integration war ein großer Erfolg.«
noventum Vorgehensmodell Mergers & Acquisitions
Ab September 2021 nahmen die noventum consulting Berater in der Due Diligence der innogy IT die vorhandene IT (Hardware, Software, Netze, Ressourcen, Prozesse, Standorte, Projekte) und die Datenschutzorganisation des Unternehmens systematisch auf und bewerteten diese finanziell. Die Ergebnisse fielen positiv aus und bestärkten den Kaufwunsch.
Meilensteine der IT-Post Merger Integration
Nach dem Signing, dem finalen Vertragsabschluss zwischen Compleo und E.ON über den Kauf von innogy am 31. Oktober 2021, begann die Post Merger Integration der innogy-IT. Mit adesso war für die praktische Umsetzung bereits ein technischer Implementierungs-Partner im Boot, Frank Schlottbohm von noventum consulting übernahm Planung und Leitung des Projektes.
Der Zeitplan für die PMI war außerordentlich straff. Das Closing der Übernahme war für Ende Dezember terminiert und so gingen Due Diligence und PMI nahtlos ineinander über.
Die IT-Strategie von Compleo setzt auf „Cloud First“. Anwendungen und Infrastrukturen von innogy mussten vor der Übernahme auf ihre Cloud-Kompatibilität hin überprüft und ggf. angepasst werden.
Noch vor dem Closing war die Integration großer Teile abgeschlossen, sodass bereits kurz nach dem Closing alle Mitarbeitenden von innogy mit Endgeräten ausgestattet waren und in der technischen Umgebung von Compleo arbeiten konnten. Sie hatten damit Zugriff auf alle Anwendungen (Office, Sales Force, CRM, ERP). Daten und Mail waren in die neue Umgebung migriert.
Die noventum-Berater Judith Wagener und Frank Schlottbohm sind mit dem Verlauf und dem Ergebnis der Integration sehr zufrieden: „Durch die Due Diligence wussten wir recht genau, was uns erwartet und konnten den knappen Zeitrahmen sehr gut nutzen. Wenn alle wichtigen Akteure schon vor der eigentlichen Integration beteiligt sind, hat so ein IT-Merger eine ganz andere Dynamik und Treffsicherheit.“
Anspruchsvolle HR-Integration
Zu den Beteiligten eines Mergers zählen auch manche Fachabteilungen, die durch die Übernahme eines anderen Unternehmens gefordert sind. Mit der Übernahme der innogy eMoblity Solutions GmbH standen die Compleo HR-Verantwortlichen (PEOPLE) vor einer vielfältigen Struktur von Arbeitsverträgen und Betriebsvereinbarungen, die erfasst und bewertet werden mussten, bevor sie in die Compleo-Arbeitsvertragswelt überführt werden konnten.
Hervorgegangen aus einer schon 2008 von RWE gegründeten Unternehmung brachte innogy eine Vielzahl von Vereinbarungen, Versorgungsansprüchen und Regelungen für Mitarbeitende mit. Erfassung, Bewertung und Integration der Arbeitsverträge erwiesen sich als besondere Herausforderung. Compleo, ebenfalls seit 2008 am Markt, hat grundlegend einfachere Strukturen. Der knappe Zeitrahmen tat sein Übriges dazu, die Situation zu erschweren.
Ohne ein detailliertes TSA (Transitional Service Agreement) zwischen E.ON und Compleo musste in kurzer Zeit eine entsprechende Situation geschaffen werden. Als wichtiger Teil der neuen Aufbauorganisation des Gesamtunternehmens Compleo standen für den HR-Bereich entscheidende Punkte auf der Tagesordnung:
- Überprüfung und Weiterentwicklung der PEOPLE Prozesse
- Aufbau und Weiterentwicklung der PEOPLE IT-Architektur
- PEOPLE Migrationskonzepte für den Merger der innogy GmbH
- Cut Over Plan
- Hypercare Plan
»Die planerische und operative Unterstützung der noventum-Berater war eine entscheidende Hilfe. In einem großen gemeinsamen Kraftakt ist es uns am Ende gelungen, pünktlich zum Plandatum 31. Mai die Gehälter durch die Compleo zu zahlen und die vielen noch unerledigten Aufgaben zu strukturieren und in einen soliden Arbeitsplan zu überführen. Michaela Gottwald von noventum hat in den letzten Monaten durch ihre umfassende HR-Erfahrung und ihre angenehm zupackende Art einen großartigen Drive in unser Übernahme- Projekt gebracht.«
Target Operating Model und das Zielbild für künftige IT-Strukturen
Durch die Übernahme mehrerer Unternehmen in kurzer Zeit so wie die Gründung eines zusätzlichen Geschäftszweiges stehen bei Compleo Strategie, Prozesse und Systeme unter dem Druck einer ständigen Überprüfung und Neujustierung. Das betrifft auch die IT, die bei allen größeren Veränderungen zentral beteiligt ist.
Das Zielbild der Neuorganisation ist ein Target Operating Model (TOM). Die Idee eines solchen Modells ist die schrittweise Anpassung und Optimierung hin zu einem Zielbetriebsmodell, das auch Optimierungsstrategien für die Zukunft im Blick hat. Diese können Prozesse, Performance, Mitarbeiter oder die IT-Infrastruktur betreffen. Die Festlegung der Schritte zwischen Analyse und Zielbild unterliegt dabei vielerlei Einflussfaktoren.
So ist nach der technischen die faktische Integration der innogy-Prozesse in das zentrale ERP von Compleo noch eine große Herausforderung. Der unterschiedliche Komplexitätsgrad von IT-Prozessen ist dabei eine besondere Hürde, in diesem konkreten Fall sind die IT-Prozesse von Compleo deutlich schlanker als die des aufgenommenen Unternehmens.
IT-Leiter Christoph Heinen: „Due Diligence und IT-Integration haben wir zeitlich und finanziell sehr günstig bewältigt. Nicht zuletzt durch die hohe Integrationsgeschwindigkeit konnten wir die TSA-Kosten deutlich senken. Für die Zukunftsplanung und Integration im Detail macht uns das sehr optimistisch.“
noventum consulting GmbH
Münsterstraße 111
48155 Münster